CASTELLO ROMITORIO // TOSKANA.

Wer die lange Schotterstrasse nach Castiglion del Bosco zum Castello Romitorio fährt, kann ein aussergewöhnlich schönes Panorama geniessen.

Das nur 3 km Luftlinie vom Städtchen Montalcino entfernte Castello Romitorio hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Einst war es Gefängnis für desertierte christliche Soldaten zu römischen Zeiten, dann Tempel, Festung, Kloster, Schloss, Herrschaftshaus und zuletzt Unterschlupf für Schäfer und ihre Herden. 1984 wurde die Ruine samt brachliegender Weinberge vom zeitgenössischen italienisch-US-amerikanischen Künstler Sandro Chia erworben (seine Werke der Transavantgarde schafften es bis ins New Yorker Guggenheim Museum!). Das Castello wurde in der Folge wiederinstandgesetzt, und in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre wurden die ersten Reben gepflanzt. Sandro Chia verwendete dafür hauptsächlich die berühmten und qualitativ hochwertigen Sangiovese-Klone von Biondi-Santi (BBS 11) und Il Poggione.

Lifestyle-Castello-Romitorio-Sandro-Chia-007.jpg

SANDRO CHIA.

Sandro Chia ist 1946 in Florenz geboren und war einer der Hauptvertreter der postmodernen italienischen Transavantgarde. Diese hat sich in Italien in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre entwickelt und galt als sinnliche Gegenströmung zur spröden Intellektualisierung der damaligen Kunst. Er unterhielt in den 1980er und 1990er Jahren ein Atelier in New York, wo er als Künstler seine erfolgreichste Zeit erlebte. Doch zog es ihn wieder zurück in seine Heimat, wo er seit 1999 zusammen mit seiner Familie im Castello Romitorio bei Siena lebt, und seine beiden grössten Leidenschaften miteinander verbinden kann: Wein und Kunst.

brunello-montalcino-docg.png

SPEZIELLE ETIKETTEN.

Manche Weingüter brauchen gar keinen Künstler zu beauftragen, weil sie selbst Künstlern gehören, wie das bodenständig wirkende Castello Romitorio bei Montalcino, dessen Inhaber Sandro Chia einer der wichtigsten Künstler der Transavanguardia ist.

“I NEVER WANTED A HOUSE IN THE COUNTRY, BUT A SIMPLE PLACE TO WORK AND LIVE. I AM LIKE A WORKSHOP AND I NEED MY TOOLS: I TACKLE THE SUBJECT OF WINE LIKE THAT OF A PAINTING.”

SANDRO CHIA